2013-08-15
文学出版社のズールカンプ社が倒産
文学出版社のズールカンプ社が倒産
株式会社化でdtvなどが出資に関心
文学書籍の出版社として知られるズールカンプ社が支払い不能に陥り、6日にベルリン・シャルロッテンブルク区裁判所に破産申請を行った。ヴェルト紙が伝えた。
同社は1950年にペーター・ズールカンプ氏が創業し、その後ジークフリート・ウンゼルト氏が経営を引き継いだ。ドイツ語圏の文学出版社としては代表的な存在で、ベルトルト・ブレヒトやヘルマン・ヘッセ、クリスタ・ヴォルフなど著名な作家の作品を数多く扱ってきた。
同社は破産により、合資会社から株式会社への転換を図って出資者を募る計画。すでにdtvやC.H.ベック社、カール・ハンザー出版社などが関心を示しているという。
2013-08-09
カフカの同時代人:カール・ポランニーとB・マリノフスキー
ぽらんにー
Karl Polanyi
[1886—1964]
ハンガリー生まれの経済学者。主としてアメリカで活躍。ブダペスト大学その他で哲学と法学を学び、第一次世界大戦後ウィーンで雑誌の編集に従事。ナチスに追われてイギリスに移り、オックスフォード大学の課外活動常任委員会の講師その他を経てコロンビア大学客員教授となり、経済史を講義。物資の交換形態として、互酬性、再分配、(市場)交換の3様式を摘出し、交換形態の分析により、近代の市場経済社会と、その他の非市場社会とを同時に扱うのを可能にした。近代西欧の市場経済が人類史上、特殊であることを示し、経済人類学の発展に多大の貢献をした。主著として『大転換』(1944)、『ダホメと奴隷貿易』(1966/邦訳名『経済と文明』)などがある。なお、物理化学者、社会科学者のミヒャエル・ポランニーは弟、化学者のジョン・ポランニー(1986年ノーベル化学賞受賞)は甥(おい)である。
[豊田由貴夫]
参考文献・音響映像資料:
栗本慎一郎・端信行訳『経済と文明』(1975・サイマル出版会)
吉成英成・野口建彦訳『大転換——市場社会の形成と崩壊』(1975・東洋経済新報社)
玉野井芳郎・栗本慎一郎・中野忠訳『人間の経済』〓・〓(1998・岩波書店)
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マリノフスキー
まりのふすきー
Bronislaw Kasper Malinowski
[1884—1942]
ポーランド生まれの社会人類学者。クラクフ大学で物理学と数学を学んだが、フレーザーの『金枝篇(へん)』を読んで感動し人類学を志した。1910年にイギリスに渡り、セリグマンCharles
Gabriel Seligman(1873—1940)の指導を受けた。1914年から1918年にかけてニューギニア東端北部にあるトロブリアンド島において、参与観察法に基づく集中的な調査を行い、今日の人類学の基礎ともいえるフィールドワークの方法を確立した。1927年にロンドン大学の人類学主任教授となり、エバンズ・プリチャード、フォーテス、ファース、リーチなどその後のイギリス社会人類学を担う学者を数多く指導した。
彼の学問上の功績は、当時の進化論や伝播(でんぱ)論といった歴史主義的な思考方法から脱却し、「文化」と社会の現象を現在的視点にたった調査によって経験的に把握、機能的に説明し、「文化」を構造として理解したことと、機能主義人類学を創始したことである。マリノフスキーの場合、「文化」とは、物質的、行動的、精神的な要素が有機的に関連しあった統合体であり、文化は閉じられた体系なのである。そのことから異文化間の比較が可能になり、本来の目的である文化の普遍的理解を試みようとした。彼の文化的制度が機能的に個々人の生理学的な欲求を充足させるという考え方には、生理学と心理学の影響が強く認められる。この点が、同時代の機能主義者で人類学を社会の規範の研究に限定したラドクリフ・ブラウンと異なっている。ラドクリフ・ブラウンの、自然科学の方法に倣った社会理解が社会人類学の主流を占めるようになり、マリノフスキーが文化の深層にかかわる人間研究を行ったことは、一時期看過されるようになってしまった。彼の文化理解における一般化は、欲求の充足をおもな根拠としているが、それは単純でありすぎるとし、またトロブリアンド島の文化を一般化しすぎると批判されることも多かった。しかしながら、詳細な民族誌的研究は、人類学研究の一つの成果であり、また彼の示した個人と文化の問題は今後いっそう展開されるべき学問的課題といえよう。
[熊野 健]
B・マリノフスキー著、姫岡勤・上子武次訳『文化の科学的理論』(1958・岩波書店)
マリノフスキー著、藤井正雄訳『文化変化の動態』(1963・理想社)
寺田和夫・増田義郎訳『西太平洋の遠洋航海者』(『世界の名著59 マリノフスキー、レヴィ=ストロース』所収・1967・中央公論社)
マリノウスキー著、泉靖一・蒲生正男・島澄訳『未開人の性生活(抄訳)』(1971/新装版・1999・新泉社)
未開社会における犯罪と慣習
みかいしゃかいにおけるはんざいとかんしゅう
Crime and Custom in Savage Society
B・マリノフスキーの初期の主要著作の一つ。1926年ロンドンで刊行された。彼がニューギニア北方のトロブリアンド島に約3年間居住し、原住民の社会規範を現地調査し、分析した成果である。マリノフスキーは、法は権利・義務の対抗を基礎とした行為規範であって、これらの行為規範の遵守は刑罰で強制されるからではなく、互酬性、公然性という拘束力をもつ社会機構によって担保されていることを明らかにした。本書において、刑法、民法の区別を用いた点などは評価しえないが、彼が法を社会統制の一つとして位置づけたことは法社会学という新学問を創設することに寄与した。日本における初訳は1942年(昭和17)に改造社から出版された。
[有地 亨]
西太平洋の遠洋航海者
にしたいへいようのえんようこうかいしゃ
Argonauts of the Western Pacific
「社会人類学の父」とよばれるB・マリノフスキーの主著の一つ。「メラネシアのニューギニア群島における、原住民の事業と冒険の報告」という副題をもつ。トロブリアンド諸島の現地調査に基づいて、人々が近隣諸島民との間で行う儀礼交換を叙述する。クラとよばれるこの制度は、ニューギニア島の東に位置し、文化も言語も互いに異なるいくつかの小島を円環状に結ぶ交換システムで、このために島民は死を賭(と)した大航海を遂行するのである。マルセル・モースが『贈与論』(1925)中で引用して以来、人類学以外の分野でも広く知られるようになった。1922年の初版以来、現地調査という新しい方法論を開いた書として、また経済的必要性から物の交換がなされるとする経済学の常識に対する挑戦として多くの読者を得、版を重ねている。
[山本真鳥]
2013-08-02
批判版 Briefe 4. 1918 - 1920
本文
ハードカバー: 1056ページ
出版社: Fischer, S. (2013/7/25)
言語 ドイツ語, ドイツ語, ドイツ語
ISBN-10: 3100381629
ISBN-13: 978-3100381620
発売日: 2013/7/25
注釈
ハードカバー: 816ページ
出版社: Fischer, S. (2013/7/25)
言語 ドイツ語, ドイツ語, ドイツ語
ISBN-10: 310038167X
ISBN-13: 978-3100381675
発売日: 2013/7/25
2013-08-01
オーストリア国立図書館のプレスリリースにカフカ書簡が引用さる
An Grete Bloch
14.II.14
(略)Viel mag Wien schuld sein, trotzdem Sie es jetzt wieder loben. Ein solches Sichabfinden ist nicht immer das Beste. In Berlin könnte ich mir Sie nicht so traurig denken, Sie waren es dort auch gewiß nicht. Hier werden, möchte man manchmal glauben, die Lustigen traurig und die Traurigen noch trauriger. Ich weiß keine Erklärung und es ist auch nicht nötig, denn es ist gar nicht wahr und zeigt nur, wie urteilslos die Traurigkeit ist. Nach Wien möchte ich für meinen Teil ( nicht, auch nicht im Mai. Es war für mich gar zu häßlich dort, ich wollte um keinen Preis wieder die Wege ins Parlament machen, die Kärntnerstraße, den Stephansplatz sehn, im Kafe Beethoven oder Museum oder gar im Ratskeller sitzen und nicht einmal wieder an einem etwas kühlen aber sehr sonnigen Vormittag allein im Garten von Schönbrunn herumgehn. Das alles und noch viel mehr will ich nicht wieder erleben, das ist schon ein für allemal abgebüßt. Nur das Grillparzerzimmer im Rathaus möchte ich gern sehn, das habe ich anzusehn versäumt, ich habe zu spät davon erfahren. Kennen Sie den "armen Spielmann" von Grillparzer? dass sich In Wien ordentlich leiden läßt, das hat Grillparzer bewiesen. (略)
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Österreichische Nationalbibliothek errichtet modernes Literaturmuseum in denkmalgeschütztem Ambiente
Pressemeldung last update 01.08.2013
Die Generalsanierung des ehemaligen k.k. Hofkammerarchivs in der Wiener Johannesgasse schreitet voran: An diesem Ort wird ab 2015 das Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek die österreichische Literatur in ihrer Vielfalt erstmals umfassend präsentieren. Aus dem Architekturwettbewerb für die Einrichtung des Museums ging die Arbeitsgemeinschaft BWM Architekten mit PLANET ARCHITECTS als Sieger hervor. Für die Sanierung des Hauses und die Realisierung dieses innovativen Museumsprojekts stehen insgesamt 5,4 Millionen Euro zur Verfügung.
Das Haus
Das Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek entsteht im denkmalgeschützten, ehemaligen k.k. Hofkammerarchiv. Die zentrale Lage in der Johannesgasse 6 im ersten Wiener Bezirk gewinnt zusätzliche Attraktivität durch die Öffnung des Winterpalais des Prinzen Eugen und das neugestaltete Metro-Kino, die sich beide in unmittelbarer Nähe befinden.
Das Gebäude wurde im Revolutionsjahr 1848 als Finanzbehörde der Habsburgermonarchie errichtet und bis 2006 vom Österreichischen Staatsarchiv genutzt. Hier amtierte der österreichische Dramatiker Franz Grillparzer bis 1856 als Direktor des k.k. Hofkammerarchivs. Sein Arbeitszimmer ist bis heute im Originalzustand erhalten und integraler Bestandteil des Hauses, das auch aus diesem Grund ab 2015 Grillparzerhaus heißen wird.
Die Architektur
Aus dem Architekturwettbewerb für die Einrichtung des Museums ging die Wiener Arbeitsgemeinschaft BWM Architekten mit PLANET ARCHITECTS als Sieger hervor. Beide Büros haben sich bereits mit zahlreichen Kulturprojekten und Ausstellungsgestaltungen einen Namen gemacht. Ihr Entwurf überzeugt durch innovative Ideen und dem Respekt vor den denkmalgeschützten Räumen mit ihren historischen Archivregalen. Ihr Konzept erlaubt es, das Potenzial des einzigartigen Bestandes zu erhalten und ermöglicht zugleich ein abwechslungsreiches Gesamterlebnis. So stehen konzentrierte Informationsaufnahme, kurzweilige Einblicke und überraschende Auseinandersetzungen in entspannter Form nebeneinander. Charakteristika ihres umfassenden Konzeptes sind:
- Der Archivcharakter bleibt sichtbar und ist strukturbildend, trotzdem gewinnt das Gebäude durch die Gestaltung eine neue öffentliche Funktion.
- Die vorhandene, geschlossene Regalstruktur wird geöffnet, es entstehen Räume für Gruppen, Lese- und Studierzonen.
- Die Regale werden durch eine modulare Mischung aus Vitrinen und Grafikelementen sehr abwechslungsreich gestaltet, eigene Buchobjekte dienen als Träger von Zitaten, Fotos und als Ausgangspunkte für multimediale Zusatzangebote.
- Das Gesamtbild vermittelt Ruhe – betont durch die Linearität der Regale – und Offenheit – als eine der Haupteigenschaften von Literatur.
Das Museum
Auf zwei Ebenen findet sich eine abwechslungsreiche Präsentation der österreichischen Literatur vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Eine dritte Ebene steht für Wechselausstellungen zur Verfügung.
Das Museum wird AutorInnen und Phänomene des literarischen Lebens thematisieren, die innerhalb der jeweiligen Grenzen Österreichs Relevanz hatten. Die Einrichtung eines österreichischen Literaturmuseums ist dabei nicht nur ein österreichisches sondern zugleich ein europäisches Projekt. Die historischen Bruchlinien werden an der österreichischen Literatur besonders gut sichtbar aufgrund ihrer multiethnischen und mehrsprachigen Geschichte und aufgrund jenes „habsburgischen Mythos", der bis heute in verschiedenen Ausformungen nachwirkt.
Dabei kommen die zentralen Fragen der österreichischen Identität und Geschichte ins Blickfeld: der Gegensatz von Provinz und Zentrum, die Spannung zwischen politischer Enthaltsamkeit und Engagement, der Umgang mit dem großen deutschen Nachbarn. Das Museum will die ästhetischen Qualitäten der österreichischen Literatur wie ihre Nähe zur Musik und bildenden Kunst zeigen, ein besonderer Schwerpunkt liegt aber auch auf der Sozialgeschichte: Wie leben AutorInnen? Welche ihrer Werke werden in den Kanon aufgenommen, welche fallen heraus? Wie funktioniert der Literaturbetrieb?
Die Verbindung aus thematischen und chronologischen Kapiteln führt zu den wichtigen historischen Meilensteinen und Zäsuren – von der Aufklärung und dem Biedermeier über die Ringstraßenzeit, die zwei Weltkriege, Zwischenkriegszeit, Exil und Kalter Krieg bis in die Gegenwart.
Die ausgestellten Objekte stammen aus den reichhaltigen Sammlungen der Österreichischen Nationalbibliothek und anderen wichtigen Institutionen. Neben Büchern, Manuskripten, Briefen, Zeichnungen und Fotos werden auch optisch und kulturhistorisch interessante Gegenstände ihren Platz finden. Darunter etwa jene Perücke, die Egon Friedell bei seinem berühmten Goethe-Sketch aufhatte, die Wanderstöcke von Peter Handke oder ein Wecker, der wichtiges Requisit bei einem der legendären Cabarets der Wiener Gruppe war.
Das berühmte Grillparzer-Zimmer im 2. Stock, im Originalzustand aus dem Jahr 1856 erhalten, ist integraler Bestandteil des Museums: Hier amtierte Franz Grillparzer als Direktor des k.k. Hofkammerarchivs, einige seiner Werke entstanden auf dem Schreibpult in diesem Zimmer. Zerrissen zwischen den Pflichten eines Finanzbeamten und seiner schriftstellerischen Mission, inspirierte er Franz Kafka zu dem schönen Satz: „Daß sich in Wien ordentlich leiden läßt, das hat Grillparzer bewiesen."
Die Vermittlung
Das Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek richtet sich als Ort der Vermittlung gleichermaßen an KennerInnen und interessierte Laien und ist somit auch eine ideale Ergänzung für den Literaturunterricht an Schulen.
Die Wechselausstellungen auf der dritten Ebene bieten die Möglichkeit, besondere Aspekte der Literatur herauszugreifen. Gemeinsam mit den zwei Ebenen für die Dauerausstellung stehen somit insgesamt ca. 730 m2 zur Verfügung. Hinzu kommen Räume für Lesungen und Workshops im Erdgeschoß und im vierten Stock.
Für Jugendliche, aber auch für andere Besuchergruppen werden spezielle Vermittlungsmodule entwickelt. Sie bieten vertiefende Informationen und Materialien an, die zum einen zu bestimmten Exponaten in der Dauerausstellung führen, zum anderen aber auch ganz allgemein durch Text-, Bild-, Ton- und Filmeinspielungen ins literarische Feld leiten.
Weltliteratur aus Österreich
„In Österreich wird Weltliteratur verfasst. Dennoch gibt es bislang kein zentrales Museum, das der Bedeutung der österreichischen Literatur für das kulturelle Leben Europas gerecht wird. Für die Kulturnation Österreich ist dies eine große Lücke, die die Österreichische Nationalbibliothek mit ihrem Literaturmuseum schließt", betonte Generaldirektorin Dr. Johanna Rachinger.
Bundesministerin Dr. Claudia Schmied: „Ich freue mich, dass Österreich als Land der Dichter und Literaten nun ein Museum bekommt, das ganz der Kunst des geschriebenen Wortes gewidmet ist. Die Finanzierung dieses wichtigen Projektes ist durch 2,6 Millionen Euro aus meinem Ministerium gesichert. Das neue Literaturmuseum wird ein Ort, der Vergangenheit und Gegenwart des österreichischen literarischen Schaffens erlebbar macht. Es fügt sich hervorragend in die lebendige Landschaft an Bildungs- und Kultureinrichtungen in Österreich."
Die Finanzierung
Das in der Verwaltung der Burghauptmannschaft stehende Gebäude wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend mit 2,8 Millionen Euro saniert. Die Einrichtung des Museums finanziert das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur mit 2,6 Millionen Euro.
Pressefoto 1: Siegerentwurf für die Gestaltung des Literaturmuseums
© Arbeitsgemeinschaft BWM Architekten mit PLANET ARCHITECTS / Österreichische Nationalbibliothek
Pressefoto 2: Morgenmantel von Heimito von Doderer
© Österreichische Nationalbibliothek
Pressefoto 3: Regiestuhl von Ernst Jandl
© Österreichische Nationalbibliothek
Pressefoto 4: Goethe-Perücke von Egon Friedell
© Österreichische Nationalbibliothek
Pressefoto 5: Wanderstöcke von Peter Handke
© Österreichische Nationalbibliothek
Pressefoto 6: Wecker der „Wiener Gruppe"
© Österreichische Nationalbibliothek