2010-05-10

新刊紹介 アラブ圏におけるカフカ受容

Atef Botros
Kafka – Ein jüdischer Schriftsteller aus arabischer Sicht
(Band 29 der Reihe Literaturen im Kontext. arabisch – persisch – türkisch)

ISBN 978-3-89500-673-9
2009, Gebunden. 276 Seiten, 240 x 170 mm
19,80 €
Dr. Ludwig Reichert Verlag
Tauernstraße 11
D-65199 Wiesbaden
Tel.: +49 (0)611 46 18 51 oder 946 59 11
Fax: +49 (0)611 46 86 13

■著者紹介
http://www.gei.de/index.php?id=562&L=1
http://www.uni-marburg.de/cnms/arabistik/team/botros

■内容紹介
Dieses Buch widmet sich der arabischen Kafka-Rezeption von 1939 bis
zur Gegenwart. Der Fokus liegt auf der Auseinandersetzung mit Franz
Kafka und seinem Werk durch arabische Intellektuelle, behandelt aber
auch die produktive Rezeption und stellt Werke aus der modernen
arabischen Literatur vor, die Kafkas Literatur nahstehen. Diese
Kernfrage der Rezeption als Kulturübersetzung erweitert sich um die
Beschäftigung mit Kafkas jüdischer Zugehörigkeit im Kontext des
jüdisch-arabischen Konflikts. Über diese Umwege der Rezeption wird die
moderne arabische Ideengeschichte in ihrer Vielfalt nachgezeichnet.

„Diese Beschreibung und Erklärung des arabischen Kafka liefert uns
eine sehr aufschlussreiche Charakterisierung dessen, was man im Westen
inzwischen als „Krise der arabischen Identität" zu bezeichnen sich
angewöhnt hat. Ich kenne keinen tieferen Zugang zu solcherart
Zwangsvorstellungen im Kontext des „Jüdischen" als seine detaillierte
Analysen."
Prof. Georg Meggle (Philosoph, Leipzig)

„Das Buch warnt vor dem Niedergang einer langen hermeneutischen
Tradition in einen literarischen Diskurs, der in politischen
Stereotypen gefangen ist. Er will die Momente bewahren, in denen
Kafkas Werk sich in einer seltenen Nähe zu der modernen literarischen
Tradition in der arabischen Welt findet und zur Quelle eines
progressiven Denkens in Ägypten wurde."
Galili Shahar, Haaretz, 29.09.2008

„Unabhängig von Hautfarbe, Religion, Sprache und Ort spürt jeder
Mensch die Nähe eines kranken Freundes, der in Prag lebte, seine Werke
auf Deutsch verfasste und dessen Botschaft trotz des verfrühten Todes
alle Zeiten überlebte; sein Name ist Franz Kafka", schrieb der
deutsch-irakische Schriftsteller Najem Wali. In noch größerer Nähe des
arabischen Alltages kommt Kafka in einem Gedicht des palästinensischen
Dichters Mahmud Darwisch vor: „Unter meiner Haut fand ich Kafka
schlafend, in Übereinstimmung mit unserem Alptraumgewand und mit der
Polizei in uns." Auch der Literaturnobelpreisträger Naguib Mahfouz
schrieb: „Gekannt habe ich Kafka schon vor mehr als vierzig Jahren,
aber begegnet bin ich ihm erst vor allem nach der arabischen
Niederlage von 1967."
Seit 1939 wird Kafkas Werk in der arabischen Welt gelesen,
kommentiert, übersetzt und ziemlich kontrovers diskutiert: Zwischen
Identifikation, Aneignung, literarischer Inspiration, Projektion,
Fehldeutung und Politisierung. Eine weit reichende Verbreitung erfährt
er erst 1946 durch die einführenden Essays des ägyptischen
Schriftstellers Taha Husain. Seine Kafka-Kommentare können als Teil
seines Säkularisierungsprojekts begriffen werden.
Während Kafka in der arabischen Welt in den sechziger Jahren eine
besondere Bedeutung erlangt, verschärft sich die osteuropäische
Polemik gegen ihn im Kontext des Kalten Krieges. Angeregt durch diese
Polemik und im Zuge des aufsteigenden arabischen Antizionismus stellt
sich plötzlich ab 1971 die Frage nach Kafkas Haltung zum Zionismus.
Die Rezeption des jüdischen Dichters, der sich überwiegend in Kreisen
des Prager Zionismus bewegt, wurde nach der Verschärfung des
Nahost-Konfliktes maßgeblich erschwert.
Die Abhandlung befasst sich mit der gesamten Rezeptionsgeschichte,
fokussiert vor allem auf bedeutenden Auseinandersetzungen arabischer
Intellektueller und geht darüber hinaus, um diese Rezeption im Kontext
der modernen arabischen Ideengeschichte zu deuten. In diesem
Verständnis versteht sie sich als Teil einer zukunftsorientierten
Forschung, die sich mit Austauschprozessen, Ideentransfers,
Kulturübersetzung, Überlappung und Interferenzen zwischen Europa und
dem arabischen Raum befasst, ohne diese Sphären als Gegensätze zu
begreifen.

------上記テクスト英訳(機械翻訳結果)---------------
This book is dedicated to the Arab reception of Kafka in 1939 to the
present. The focus is on the articulation of Franz Kafka and his work
at nearby by Arab intellectuals, but also treats the productive
reception and presents works of modern Arabic literature, Kafka's
literature. This core question of the reception as a cultural
translation is extended to the study of Kafka's Jewish affiliation in
the context of Jewish-Arab conflict. About this roundabout way the
reception of modern Arab intellectual history is traced in its
diversity.

"This description and explanation of the Arabic Kafka gives us a very
interesting characterization of what we in the West has been described
as" crisis of Arab identity, "habit. I know of no deeper access of
such delusions in the context of the "Jewish" as his detailed
analysis. "
Prof. Georg Meggle (philosopher, Leipzig)

"The book warns of the demise of a long tradition of hermeneutics in a
literary discourse that is trapped in political stereotypes. He wants
to preserve the moments in which Kafka's work is found in a rare
proximity to the modern literary tradition in the Arab world and the
source of a progressive thought in Egypt. "
Shahar Galili, Haaretz, 29.09.2008

"Regardless of race, color, religion, language and place feels every
person close to a sick friend, who lived in Prague and wrote his works
in German and whose message survived despite the premature death of
all time, his name is Franz Kafka," wrote the German -Iraqi writer
Najem Wali. In even more close to the Arab daily life comes Kafka
before in a poem by Palestinian poet Mahmoud Darwish: "Under my skin I
found Kafka sleeping, in accordance with our nightmare robe and with
the police in us." Even the Nobel Prize winner Naguib Mahfouz wrote,
"knew I Kafka already more than forty years ago, but I met him first,
especially after the Arab defeat of 1967. "
Since 1939, read Kafka's works in the Arab world, says, translated and
discussed quite a controversy: between identification, appropriation,
literary inspiration, projection, misinterpretation and
politicization. A far-reaching distribution in 1946 he learned through
the introductory essays of Egyptian writer Taha Husayn. Kafka's
comments as part of his secularization project are understood.
While Kafka in the Arab world in the sixties, acquired a special
importance, the Eastern European polemics intensified against him in
the context of the Cold War. Stimulated by this controversy and in the
wake of the rising Arab anti-Zionism is suddenly in 1971 the question
of Kafka's attitude toward Zionism. The reception of the Jewish poet
who moves in circles most of the Prague Zionism was made difficult by
the significant worsening of the Middle East conflict.
The paper deals with the entire reception history, focuses primarily
on major conflicts of Arab intellectuals and more broadly, to
interpret this reception in the context of modern Arab history of
ideas. In this understanding, it is understood as part of a
future-oriented research, which deals with exchange processes, idea
transfers, cultural translation, overlap and interference between
Europe and the Arab world, without understanding these spheres as
opposites.

■関連書

世紀末ウィーン文化探究―「異」への関わり - 単行本 (2009/7) 西村 雅樹

越境と内省―近代ドイツ文学の異文化像 - 単行本 (2009/10) 松村 朋彦

カフカの"中国"と同時代言説―黄禍・ユダヤ人・男性同盟 - 単行本 (2010/4) 川島 隆